Dermatologische Erkrankungen

Grafische Abbildung der Haut im Detail

Dermatologische Erkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden und belasten sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen erheblich. 30-70% aller Menschen leiden, im Laufe Ihres Lebens, an mindestens einer Hauterkrankung.1 Zu den häufigsten Hauterkrankungen gehören Atopische Dermatitis, Akne und Aktinische Keratosen. Diese Erkrankungen haben jeweils unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen auf die Haut, sind jedoch allesamt von großer Bedeutung in der klinischen Dermatologie.2,3

1. Atopische Dermatitis (Neurodermitis)

Atopische Dermatitis (AD) ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung, die häufig bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt, aber auch im Erwachsenenalter fortbestehen kann. Sie zeichnet sich durch trockene, juckende Haut aus und ist oft mit anderen atopischen Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen vergesellschaftet. Die Erkrankung kann in Schüben verlaufen und zu Schlafstörungen führen was, die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt. Die Ätiologie der atopischen Dermatitis ist multifaktoriell und umfasst genetische Prädispositionen, Immunreaktionen und Umweltfaktoren. Ein Defekt in der Hautbarriere, insbesondere in der Funktion des Filaggrin-Gens, spielt eine zentrale Rolle in der Entstehung der Erkrankung4. Es kommt zu einer übermäßigen Entzündung der Haut, die sich durch ekzemartige Läsionen äußert. Die Behandlung zielt darauf ab, die Hautbarriere zu stärken, Entzündungen zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern. Therapeutische Ansätze umfassen eine Kombination von Emollienzien, topischen Steroiden oder  Calcineurininhibitoren sowie entzündungshemmenden Medikamenten. In schweren Fällen werden systemische Immunsuppressiva oder Biologika eingesetzt5.

2. Akne Vulgaris

Akne Vulgaris ist eine weit verbreitete Hauterkrankung, die vor allem Jugendliche betrifft, aber auch Erwachsene in verschiedenen Altersgruppen betreffen kann. Sie entsteht, wenn die Haarfollikel in der Haut durch überschüssigen Talg, abgestorbene Hautzellen und Bakterien verstopfen. Dies führt zur Bildung von Mitessern, Papeln und Pusteln In schwereren Fällen können schmerzhafte Knoten und Narbenbildung auftreten. Die Hauptursachen für Akne sind hormonelle Veränderungen, insbesondere während der Pubertät, aber auch genetische Faktoren, Ernährung und Stress spielen eine Rolle6. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Leichte Formen können mit topischen Retinoiden und Benzoylperoxid behandelt werden. Bei moderater bis schwerer Akne kommen systemische Therapien wie Antibiotika, hormonelle Therapien und Isotretinoin zum Einsatz7. Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ist wichtig, um langfristige Hautschäden zu vermeiden.

3. Aktinische Keratosen

Aktinische Keratosen (AK) sind präkanzeröse Hautläsionen, die aus einer chronischen UV-Exposition resultieren und oft bei älteren Menschen und Menschen mit heller Haut auftreten. Diese verhornten, rauen Stellen erscheinen meist auf sonnenexponierten Hautbereichen wie Gesicht, Ohren, Händen und Dekolleté. Sie sind das Ergebnis von DNA-Schäden in den Hautzellen, die durch ultraviolette Strahlung verursacht werden. Unbehandelte aktinische Keratosen, haben das Potenzial, sich zu Plattenepithelkarzinomen weiterzuentwickeln. Aktinische Keratosen werden in der Regel durch klinische Untersuchung diagnostiziert, wobei eine Biopsie zur Bestätigung der Diagnose erforderlich sein kann. Die Behandlung umfasst topische Therapien u.a. wie 5-Fluoruracil oder Imiquimod, Kryotherapie oder chirurgische Entfernung. Die Prävention von AK beinhaltet den konsequenten Schutz vor UV-Strahlung, da dieser die Hauptursache für die Entstehung dieser Läsionen darstellt8.

Fazit

Dermatologische Erkrankungen wie atopische Dermatitis, Akne und Aktinische Keratosen sind häufig und können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen haben. Eine frühzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen und langfristige Hautschäden zu vermeiden. Während sich die Behandlungsmöglichkeiten für diese Erkrankungen im Laufe der Jahre weiterentwickelt haben, bleibt die Prävention, insbesondere durch den Schutz vor UV-Strahlung und eine gute Hautpflege, ein zentraler Bestandteil der Hautgesundheit.

Referenzen

  1. Hay, R. J., et al. The global burden of skin disease in 2010: an analysis of the prevalence and impact of skin conditions. J Invest Dermatol. 2014 Jun;134(6):1527-1534.
  2. Hansen, I., et al. Epidemiologie von Hautkrankheiten in Deutschland: systematische Literaturanalyse des aktuellen Forschungsstands – Teil 2: nichtinfektiöse Hauterkrankungen. JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 2022, 20: 445-457.
  3. Augustin, M., et al. Prevalence of skin lesions and need for treatment in a cohort of 90 880 workers. British Journal of Dermatology, Volume 165, Issue 4, 1 October 2011, 865–873
  4. Weidinger, S., et al. Filaggrin loss-of-function mutations predispose to atopic dermatitis.Nature Genetics 38.4 (2006): 447-453.
  5. S3-Leitlinie Atopische Dermatitis (AWMF-Registernr. 013-027) (2023) verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/013-027 Abgerufen am [11.12.2024]
  6. Zaenglein, A. L., et al. Guidelines of care for acne vulgaris management. Journal of the American Academy of Dermatology 74.5 (2016): 945-973.
  7. Gollnick, H.P., et al. A consensus-based practical and daily guide for treatment of acne patients J Eur Acad Dermatol Venereol. 2016 Sep;30(9):1480-90.
  8. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut, Kurzversion 2.0, 2022, AWMF-Registernummer: 032/022OL https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/aktinische-keratosen-und-plattenepithelkarzinom-der-haut/; Abgerufen am [11.12.2024]

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